Infodienst der Kampagne Stopp Steuerflucht Nr. 20/08 03.3.08
Redaktion: Detlev von Larcher

1. Europäische Bemessungsgrundlage bringt Steuerausfälle

2. Massive Änderungswünsche der Wirtschaft bei Erbschaftsteuer

3. Nach LTG nun Julius Bär?

4. Ermittlungen in vielen Ländern

5. Bericht über Attac Demo in Liechtenstein

6. Dazu auch das „Vaterland“

7. Die blanken Nerven der Liechtensteiner

1. Neue Steuerregel bedroht deutschen Etat

Die geplante Einführung einer EU-weit einheitlichen Bemessungsgrundlage für die Körperschaftsteuer könnte für Deutschland teuer werden. Zwar sind einheitliche Steuersätze in der EU nicht geplant. Dennoch erwarten Ökonomen kräftige Ausfälle bei Bund, Ländern und Gemeinden. http://www.handelsblatt.com/News/Politik/Deutschland/_pv/_p/200050/_t/

2. Wirtschaft fordert Änderungen an geplanter Erbschaftsteuerreform

München (ddp). Die Wirtschaft verlangt Änderungen an der geplanten Erbschaftsteuerreform. Die «Süddeutsche Zeitung» (Montagausgabe) berichtete vorab, das gehe aus den schriftlichen Stellungnahmen zahlreicher Verbände für die Anhörung des Bundestagsfinanzausschusses hervor, die am Mittwoch stattfinden wird. Einzelne Organisationen wie der Verband der Chemischen Industrie forderten sogar einen völligen Verzicht auf die Reform und die Abschaffung der Erbschaftsteuer. http://de.news.yahoo.com/ddp/20080303/tde-wirtschaft-fordert-aenderungen-an-ge-b6c1e5d.html

3. Womöglich droht neuer Steuerskandal

Frankfurt/Main (AP) Nach der Liechtensteinischen Fürstenbank LGT droht womöglich nun auch der Schweizer Privatbank Julius Bär ein Steuerskandal. Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» berichtete, ein Ex-Manager der Bär-Filiale auf den Cayman Islands plane die Veröffentlichung der Kontodaten unzähliger Kunden, darunter auch zahlreicher Deutscher. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück verteidigte unterdessen den Kauf gestohlener Daten aus Liechtenstein. «Das war das Geschäft meines Lebens», sagte er.

http://de.news.yahoo.com/ap/20080302

4. Nun auch Ermittlungen in Italien wegen Liechtenstein-Konten

Die Affäre um Steuerhinterziehungen über Konten in Liechtenstein erfasst immer mehr Länder. Nach Angaben aus Justizkreisen ermitteln nun auch italienische Behörden in der Sache. Verdächtigt würden etwa 400 Bürger.

5. Steueraffäre - Proteste von Attac-Organisationen in Liechtenstein

Mehrere Landesorganisationen des globalisierungskritischen Netzwerks Attac haben am Wochenende in Liechtenstein gegen internationale Steueroasen protestiert. Verkleidet als Steuer-Raubritter und reiche Steuerflüchtlinge, die es sich auf aufblasbare Badeinseln gut gehen ließen, forderten Mitglieder von Attac Deutschland, Frankreich, Österreich und Schweiz am Samstag in der Vaduzer Innenstadt die „Trockenlegung“ der Steueroasen.

http://www.stol.it/nachrichten/artikel.asp?KatID=c&p=5&ArtID=110432

6. Friedliche Demo in Vaduz

Rund 30 Aktivisten der globalisierungskritischen Organisation Attac demonstrierten am Samstag in Vaduz gegen Steueroasen. Bei den meist jugendlichen Zaungästen aus Liechtenstein kamen die Forderungen von Attac nicht gut an.

http://www.vaterland.li/page/lv/artikel_detail.cfm?id=28605

7. "Die Nerven liegen blank"

Attac-Aktivisten protestierten mitten in Vaduz gegen die Steueroase. Einige Liechtensteiner zerissen daraufhin Attac-Transparente und schwenkten die Landesfahne. VON MARKUS ROHNER

http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/