Umweltinstitut München fordert schnelles Handeln und ein Ende der Desinformation Fukushima Sushi: Zarter Kernschmelz an feiner Salzkruste München, 29. März – Mit einem Hauch von Strahlung, serviert mit gekünstelter Demut und einer gehörigen Portion Zweckoptimismus und Dreistigkeit. Was uns da von der japanischen Regierung oder gar dem AKW Betreiber Tepco derzeit aufgetischt wird, ist grotesk. Und sie werden nicht müde, uns neue beruhigende Formulierungen und Beschwichtigungen aufzutischen. Selbst Strahlenwerte, die bis vor Kurzem in der Umwelt unvorstellbar waren, sind höchstens mal für Säuglinge bedenklich. Die konkrete Bezeichnung für das Geschehen in Japan lautet: Multi-Super-GAU. Denn es betrifft bis zu vier Reaktorblöcke und in keinem sind die Vorgänge mit vorgesehenen Mitteln steuer- oder gar beherrschbar.
Die weltweite Atomlobby kämpft mit diesem finalen Lügengebäude gegen das drohende Aus der Atomkraft. Statt die Menschen im Umkreis des Reaktors so weit wie möglich und so schnell wie möglich zu evakuieren, wird die Ungefährlichkeit bis fast an den Rand der Reaktorsuppe betont. Wenn jemand verstrahlt wird, liegt das an seiner eigenen Vergesslichkeit geeignete Schutzkleidung zu tragen. Wer so mit den Menschen umgeht, die unter Einsatz ihres Lebens versuchen Schaden zu reduzieren, hat sich wirklich disqualifiziert. Die Aktionäre einer solchen Firma sollten nicht auf staatliche Hilfen oder gar unsere Solidarität hoffen dürfen. Die Informationspolitik in Japan ist genau wie nach Tschernobyl in der Sowjetunion eine völliges Desaster. Atomkraft, gar Atomunfälle hebeln die Möglichkeiten einer freien unabhängigen Berichterstattung durch unabhängige Medien in freiheitlichen Demokratien aus. Wir fordern, dass jetzt alles unternommen wird, die Bevölkerung vor der Strahlung zu schützen. Japan sollte das Angebot Russlands ernsthaft prüfen, Menschen dorthin umzusiedeln. Der russische Präsident wusste, als er zu Beginn der Katastrophe die Aufnahme in sein Land anbot , welche verheerende Verstrahlung so ein Unfall hat und dass dies im dicht besiedelten Japan zu Platzproblemen führen muss. Die internationale Gemeinschaft muss jetzt im Sinne der Menschen zusammenstehen, denn hier geht es nicht um Decken und Zelte für ein paar Tage. Die Umgebung von Fukushima wird so unbewohnbar sein wie die Umgebung von Tschernobyl. Diese Wahrheit muss jetzt auch auf den Tisch, denn die Menschen warten sicher vergeblich auf eine Rückkehr in die bisherige Mini-Evakuierungszone. Im Gegenteil, die Evakuierungszone muss schnell ausgeweitet werden, um die Schäden für die Menschen zu reduzieren. Die weltweite Atomwirtschaft und die wissenschaftlichen Einrichtungen müssen Japan helfen, die Folgen der atomare Katastrophe durch die Super-GAUs zu minimieren. Jetzt gilt es, möglichst viel Radioaktivität in den Ruinen zu halten um nicht in die Luft, das Wasser, die Lebensmittel und letztendlich in die Menschen zu gelangen. Wir brauchen eine weltweite Abkehr von dieser desaströsen Technologie, und eine Ökologisierung und Entmilitarisierung insbesondere des westlichen Lebensstils Wir haben noch die Wahl, ob wir abschalten und Strom sparen oder auf den GAU warten und dann sparen. Die Japaner haben keine Wahl mehr. 3.071 Zeichen (mit Leerzeichen) Rückfragen gerne an: Umweltinstitut München e.V. Harald Nestler Vorstand Tel. (089) 30 77 49 – 13 hn@umweltinstitut.orgDiese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können
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