Dortmund, wir haben ein Problem Verfasst von Olaf Sundermeyer Die zweitgrößte Stadt in Nordrhein-Westfalen hat ein massives Problem mit Rechtsextremisten. Das ist inzwischen bundesweit bekannt. Nun versucht man sich krampfhaft dagegen zu wehren - gegen rund 60 junge Neonazis, aber wohl auch gegen das schlechte Image, das sie Dortmund verpasst haben. Diesen Ruf wird die Stadt aber erst dann wieder los, wenn sie mit diesen so genannten autonomen Nationalisten (AN) fertig wird. Dabei soll nun die Analyse des Bielefelder Gewaltforschers Wilhelm Heitmeyer helfen, dessen Forschergruppe den Rechtsextremismus in den besonders betroffenen Stadtteilen (Innenstadt-West, Eving) untersucht hat. Längst haben die AN mit ihren "losen Strukturen" die im Stadtparlament vertretenen rechtsextremen Parteien DVU und NPD "in ihrer Bedeutung abgelöst", heißt es in der Arbeit, die jetzt veröffentlicht wurde. Wichtigste Erkenntnis ist, dass die Neonazis dort am besten agieren können, wo fremdenfeindliche Einstellungen stark verbreitet sind, hohe Arbeitslosigkeit herrscht - oder man sich allgemein von der Politik verlassen fühlt. In Eving, ein Stadtteil, der einen neu errichteten Moscheebau beheimatet, haben fast 40 Prozent der von den Soziologen befragten Menschen fremdenfeindliche Einstellungen geäußert.
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