Kurdischer Künstler in der JVA Giessen im Hungerstreik aus Protest gegen seine drohende Abschiebung Mahnwache gegen seine Inhaftierung und für seine Asylanerkennung In der JVA Giessen wird seit dem 7. Januar der junge Kurde Engin Celik, ein Flüchtling aus der Türkei, in Abschiebehaft gehalten. Der Künstler, der sich in der Türkei und in Deutschland für Demokratie und Menschenrechte einsetzt, wurde in der Türkei mehrfach verhaftet und in Haft gefoltert. Da sein Asylantrag nicht anerkannt wurde, droht ihm nun die Abschiebung. Aus Protest dagegen begann er am 15. Januar einen Hungerstreik, den er bis heute fortsetzt. Ein derart langer Aufenthalt eines Abschiebehäftlings in Giessen ist ungewöhnlich. Zwar wurde Herr Celik am 17. Januar nach Offenbach in die Abschiebehaft verlegt, nach einigen Tagen aber wieder nach Giessen zurück geschickt. Seine UnterstützerInnen vermuten, dass so verhindert werden sollte, dass sich andere Abschiebehäftlinge mit dem hungernden Mann solidarisieren. Außerhalb des Gefängnisses gibt es bundesweit bereits breite Unterstützung für Engin Celik. Neben zahlreichen KünstlerInnen, SchriftstellerInnen und Theater- und Musikgruppen aus verschiedenen Ländern haben sich zahlreiche Vereine und Bundestagsabgeordnete der Partei DIE LINKE den Forderungen nach der Freilassung und nach Asyl für den kurdischen Künstler angeschlossen. Verschiedene Flüchtlingsräte und Pro Asyl beobachten das Vorgehen der Behörden und unterstützen die Kampagne. Nach Kundgebungen in Kiel, wo die zuständige Ausländerbehörde ist und in Nürnberg, wo das „Bundesamt für Migration und Flüchtlinge“ über seinen Asylfolgeantrag entscheidet, wird es am Samstag um 12.00 Uhr in Giessen eine Mahnwache am Kirchplatz geben. Verwandte, die Engin Celik am Sonntag in der JVA Giessen besuchten, berichten dass der junge Mann, der nun schon seit über drei Wochen im Hungerstreik ist, zwar gesundheitlich angeschlagen ist, aber fest entschlossen den Protest gegen seine drohende Abschiebung fortzusetzen.
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